Die meisten Bildverabeiter kennen das Problem. Beim Prüfen von Bauteilen kommt es immer wieder zu störenden Reflexionen im Kamerabild. Die häufigsten Ursachen sind Folien, Verpackungen, Schmiermittel, Öle, Lacke oder Reflexionen glänzender bzw. spiegelnder Oberflächen.
Zur Unterdrückung dieser Reflexionen wird empfohlen, einen linearen Polfilter vor dem Kameraobjektiv und eine lineare Polfilterscheibe vor der Beleuchtung anzubringen.
Das von einem Leuchtmittel abgestrahlte Licht verteilt sich in der Regel gleichmäßig über alle Schwingungsebenen. In der Zeichnung ist eine elektromagnetische Welle (Licht) entlang ihrer Ausbreitungsrichtung zu erkennen, also von der Beleuchtung zum Prüfteil.
Durch den Polfilter auf der Beleuchtung wird der Lichtstrahl linear polarisiert. Das bedeutet, dass die transversalen Wellen des Lichtes bis auf einen kleinen Teil herausgefiltert werden. Beim Auftreffen auf das Objekt, genauer gesagt, die Grenzfläche, findet eine Reflexion statt. Diese Reflexion erzeugt, abhängig von unterschiedlichen Brechungswinkeln, wieder transversales Streulicht. Das bei der Reflexion erzeugte Streulicht (die Spiegelung) kann mit dem zweiten Filter absorbiert werden, sodass nur noch die Anteile des zuvor linear polarisierten Licht übrigbleiben.
Zu sehen ist das an der großflächigen Reflexion der Folienverpackung des Ladegerätes.
Verwendet man polarisiertes Licht und einen weiteren Polfilter direkt vor dem Objektiv, können die ungewünschten Reflexionen herausgefiltert werden. Dabei sorgt der Polfilter vor der Beleuchtung für ausgestrahltes Licht mit nur einer Polarisationsrichtung und somit für weniger Reflexionen auf dem Prüfteil. Der zweite Filter vor dem Objektiv sorgt dafür, dass selbst die restlichen Reflexionen noch gefiltert werden können. Neben der Prüfung folienverpackten Artikeln, spiegelnden Metallen oder Kunststoffprodukten sind weitere Prüfaufgaben denkbar. In der Chemie können beispielsweise unterschiedliche Zuckertypen (Saccharose, Fructose) bzw. deren Konzentration mit Hilfe von Polfiltern bestimmt werden.
Zur Unterdrückung dieser Reflexionen wird empfohlen, einen linearen Polfilter vor dem Kameraobjektiv und eine lineare Polfilterscheibe vor der Beleuchtung anzubringen.
Mit Hilfe von polarisiertem Licht können darüber hinaus Materialspannungen oder Oberflächenkratzer im Durchlicht ermittelt werden. Kunststoffgegenstände haben durch die Herstellung unterschiedliche Materialspannungen, die durch die Anwendung eines Polfilters sichtbar werden.